Wei –In der Woche vom 18.-23. Februar wollte der AK Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage zusammen mit der gesamten Schulfamilie des MTG der Weißen Rose gedenken. Zu diesem Zweck wurden im Schulhaus vier Stolpersteine errichtet, die im Stile des an der LMU München angebrachten, im Fußboden eingelassenen Denkmals, an diese mutigen jungen Menschen erinnern, welche für ihren Einsatz, für ihre demokratischen und humanitären Überzeugungen ihr Leben riskierten und schließlich für diese auch starben. Zu diesem Zweck erfolgte jeden Tag – am jeweiligen historischen Datum – eine Durchsage, in der von der letzten Flugblattaktion über die Festnahme und die Verhöre, die Verurteilung sowie bis hin zur Hinrichtung der Geschwister Scholl und ihrer Freunde berichtet und informiert wurde.
Chronologie der Ereignisse
Seit Herbst 1942 leistete die Weiße Rose – deren innerer Kreis sich aus Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst, Alexander Schmorell, Kurt Huber sowie Willi Graf zusammensetzte – aktiv Widerstand gegen das totalitäre Unrechtsregime des Nationalsozialismus. In insgesamt sechs Flugblättern riefen sie zum aktiven Widerstand gegen die NSDAP auf.
Die Gestapo setzte im Februar 1943 schließlich sogar eine Sonderkommission ein, um die Mitglieder der Weißen Rose zu fassen.
Am 18. Februar 1943 verteilten Sophie und Hans Scholl ihr bereits sechstes und letztes Flugblatt an der Universität München. Der dortige Schlosser beobachtete sie nämlich bei ihrem Tun und verriet sie an die Gestapo. Noch am selben Abend wurden die Geschwister Scholl verhaftet; zwei Tage später dann Christoph Probst in Innsbruck.
In den darauffolgenden Tagen wurden Sophie und Hans Scholl sowie Christoph Probst verhört. Um ihre Freunde zu schützen, versuchten die beiden Ersteren, so viel Schuld wie möglich auf sich zu laden. Christoph Probst nämlich war Vater dreier Kinder im Alter von drei und zwei Jahren sowie von einem Monat; seine Frau litt außerdem am Kindbettfieber und war schwer krank.
So erklärte etwa Sophie den Gestapo-Beamten: „In meinem Übermut oder meiner Dummheit habe ich den Fehler begangen, etwa 80 bis 100 solcher Flugblätter vom 2. Stockwerk der Universität in den Lichthof herunterzuwerfen, wodurch mein Bruder und ich entdeckt wurden.“
Am 22. Februar 1943 verurteilte dann der Volksgerichtshof – den Vorsitz führte der als „Blutrichter“ bekannte Roland Freisler – die drei Freunde wegen „Wehrkraftzersetzung“, „Feindbegünstigung“ und „Vorbereitung zum Hochverrat“ zum Tode. Das Urteil stand bereits fest. Noch am selben Tag wurde dieses mithilfe der Guillotine vollstreckt. Hans Scholls letzte Worte lauteten: „Es lebe die Freiheit!“
Kurt Huber, Willi Graf und Alexander Schmorell wurden am 19. April 1943 in einem zweiten Prozess vor dem Volksgerichtshof ebenfalls zum Tode verurteilt. Kurt Huber und Alexander Schmorell starben am 13. Juli 1943 im Gefängnis München-Stadelheim unter der Fallschwertmaschine, die Hinrichtung Willi Grafs erfolgte dann am 12. Oktober 1943, nachdem man vergeblich versucht hatte, die Namen weiterer Aktivisten herauszupressen.